Das lange Erwartete, nun ist es da: die Überleitung zur Innenschau und zur Mystik. Bei meiner Literaturauswahl quasi selbstverständlich. Heute in der Nacht las ich Paulo Coehlo: Der Schutzengel. Am Tag: Hans Jonas: Ethik der Verantwortung und dazwischen den Bericht eines pensionierten Hamburger Schiffskapitäns, der auf den Spuren der Meuterer der Bounty in Pitcairn war, wo wir in Kürze anlegen werden. Anlegen – ja, anlegen, wenn das denn gehen würde. Schon das Tendern wird dort ein Problem werden. So wie auch vor diesem Artikel gewarnt werden muss. Er ist kein äußerlicher Bericht, kaum witzig und mir wichtig. Also Achtung: nur für Bildungsbürger. Weiterlesen...
Die guten Vorsätze
Man sagt: „Mit guten Vorsätzen ist der Weg in die Höllen gepflastert!“ Man sagt das zumeist rund um Neujahr, wenn sich die Menschen etwas vornehmen: abnehmen, generell weniger essen, mehr Sport, oder eine andere Änderung ihrer Lebensgewohnheiten.
Ich nehme mir am Schiff vor entweder weniger zu essen oder weniger Alkohol zu trinken. Manches gelingt: ich trinke keinen Drinks, keine harten Getränke und kein Bier. Manches misslingt: ich nehme beim Essen Wasser und hoffe dabei zu bleiben. Wenn allerdings Wein angeboten wird, werde ich schwach. Weiterlesen...
Erfolge
Welche Erfolge kann es noch geben, wenn nur mehr der Genuss erlaubt ist? Wenn das Genießen zur Pflicht wird? Die Mitreisenden vergällen sich den Tag mit düsteren Zukunftsaussichten: derzeit ist es das Coronovirus aus Südostasien, das in Unkenntnis der Virologie gefürchtet wird. So als ob man schon in Quarantäne vor Japan läge, wie derzeit zwei andere Schiffe. Im Zukunftspessimismus werden Mitreisende zu Feinden, das Leben schwer, aber letzte Ängste lassen sich durch die konkreten Ängste übertönen – nehme ich an. Weiterlesen...
Leicht ist‘s am Schiff nicht. Die Osterinseln werfen Schatten voraus. Auf meinem Laptop sehe ich einen Kalendereintrag, Bookings.com schickt mir eine Erinnerung, die Schiffsmannschaft verteilt zweiseitige Anweisungen mit Bild der Landestelle vor jede Kabine. Wie auch immer: mal sehen, ob die Wellen und Dünung nicht zu stark sind, um an Land zu kommen; mal sehen, wann wir an Land kommen; vor allem aber, dass die Stimmung gut ist. Moai habe ich schon gesehen, mir geht’s um das Erleben und nicht die Fotos, oder das Sehen. Weiterlesen...
(Da zwei Tage – geringe Überlänge!)
Vor drei Jahren waren wir mit der Costa luminosa auf dieser besonderen Insel. Besonders ist sie durch ihre Lage, die unerklärlichen Statuten der Moais und die vielen Legenden, die sich um sie ranken. So wie damals hatten wir ein Quartier vorbestellt. Vor drei Jahren war das eine neugebaute Hütte, die unbewohnbar erschien. Diesmal ein etwas heruntergekommenes Hotel. Unsere Erinnerungen waren schön, noch besser, dass sie noch übertroffen wurden. Marguerite erinnerte sich an Vieles, mir kommt manches bekannt vor, vieles erscheint mir neu. Eine lustige Führerin hatten wir diesmal: Chantal eine chilenische Aussteigerin, das 5. von sechs Kindern. Sie war sehr beweglich, innerlich, wie äußerlich und witzig. Wenn sie mit Marguerite sprach, benutzte sie beide Hände für ihre Gesten und schaute im Auto nach hinten. Trotzdem wich sie den vielen Schlaglöchern auf den schlecht gebauten Straßen geschickt aus, wenn‘s möglich war. Weiterlesen...