Montag, 27. Jänner 2020 - Galapagos, erster Tag
Die einfache Frage ist: will man diese drei Tage zusammenfassen? Aber dann: wie schade! Von der Busfahrt durch Ecuador bis zur Grenzkontrolle in Lima – so unterschiedliche Menschen und Erlebnisse – es wäre einfach zu schade. Jedenfalls für mich und da ich es bin, der schreibt, bestimme ich natürlich was und wie es geschrieben wird. Sie, liebe Leser*innern, könnten das „Theater“ verlassen. Davon rate ich ab. Ich habe es nur einmal bei Narziss von Beat Furer gemacht und selbst da war ich der Letzte in der grazer Oper, der ging. Ich finde das macht man nicht. Man gibt dem Künstler, in meinem Fall dem Berichter, eine Chance. Als mir Peter Konwitschny erzählte, dass er aus der Steinschen Inszenierung des Schillerschen Wallenstein in der 1. Pause gegangen ist, wart ich umso mehr entsetzt, als er stolz darauf war, dass die TAZ darüber berichtete. Das empfand ich unkollegial: ich war zu derselben Aufführung mit K.-M. Brandauer als Wallenstein in der Neuköllner Brauerei eigens nach Berlin gefahren und fand alles ausnehmend gut, textgetreu. Rausgehen sei jedem unbenommen, aber man macht daraus keine Affäre. Weiterlesen...
Wie gesagt – es konnte nur besser werden. Früh raus, eine Stunde am Pier des Hotels warten, auf nach Santa Fe. Ob ich weiter in der Mitvergangenheit schreiben soll? Irgendwie reizvoll, aber für einen Österreicher ungewohnt. Wie dem auch sei: das Speedboot und der Guide kam, dessen Namen haben wir beide vergessen. Ein braungebrannter, junger Mann im Alter meiner Söhne, wie ein Fisch im und unterm Wasser. Unterm Wasser habe ich einen Blick ins Paradies werfen können, es ist blau, bunt, belebt und bewegt. Weiterlesen...
Wieder treffen wie einander zu früh und müssen auf den Transport warten, aber wen stört’s: Deutschsprechende und ein paar Franzosen. Für heute ist ein Spaziergang auf North Seymour vorgesehen. Die Guides sagen: lange Hosen, gute Schuhe und Sonnenschutz sind wichtig. Für alles andere sorgen sie. Viele der Mitreisenden wissen es besser: schlechtes Schuhwerk, kein Sonnenschutz, kurze Hosen. Wie dem auch sei: der Spaziergang war ein Vergnügen. Weiterlesen...
Heimfahren ist schwer. Mir fällt jede Ortsveränderung schwer, was man bei meinem Lebensstil nicht glauben würde. Schon das Einpacken ist anstrengend, erst recht das Abschiednehmen und die Gewissheit, dass ich nicht wiederkommen werde. Was manchmal nicht stimmt. Marguerite sagt ihr schöner Guide findet man sollte auf einer der an sich unbewohnten Inseln in einer Herberge eine Woche mit den Pinguinen leben. Julio heißt der schöne Mann, schlank mit Dutt im Haar, grünes T-Shirt, braune Hose, schwarze Sneakers, schlanker, olivbrauner Körper, den er zu bewegen weiß. Beim Darwin Zenter sucht man ein Auto für Marguerite. Sie glaubt mit der gebrochenen Rippe nicht zurückgehen zu können. Julio schwingt sich aufs Rad – hui da geht’s dahin. Weiterlesen...
Schon wegen des Datums muss ich ein Resümee schreiben. Was hat mein Blog gebracht: Schreibfreude und -leid. Vier Reaktionen: zwei Söhne (sehr lieb), meine liebe Allzeitlektorin Gertrud Stadler und eine Kindheitsbekannte Elvira Salomonowitz. Sonst – schweigen. Nicht, dass mich das überrascht, aber dann doch. Soll ich weitermachen, oder doch einen Kreuzfahrtkrimi schreiben? Wozu überhaupt? Cui bono, wie der Lateiner sagt? Weiterlesen...